Historische Informationen über die heilige Reliquie der Heiligen Barbara

Die heilige Reliquie gelangte zur Zeit der Herrschaft von Don Petro II. Orseolo (991 - 1009) nach Venedig. Maria Argyropoula - nach Ioannis Diakonos und Andreas Dandolos - eine Tochter der Schwester oder sogar selber Schwester der Kaiser Basilius II. und Konstantinos VIII. aber offensichtlich, wie aus dem Nachnamen zu schließen ist, eine der Schwestern des späteren Kaisers Romanos III., die den Sohn des Dons, Johannes, geheiratet hatte, brachte die Reliquie nach Venedig. Die Hochzeit fand in Konstantinopel statt "in capela imperiali" vom Patriarchen, und die Kaiser persönlich waren Trauzeugen, sie hielten die Brautkronen in den Händen.

Johannes - der von seinem Bruder Otto begleitet wurde - erhielt den Titel des Patriziers und seiner Ehefrau gelang es, vom Herrscher das Privileg zugesprochen zu bekommen, die heilige Reliquie der Großmärtyrerin Barbara zu überführen. In Venedig wurde sie "in capela ducalin" (d.h. in St. Marco) niedergelegt. Der Aufenthalt Johannes Orseolos´ am Bosporus streckte sich über einen längeren Zeitraum hin und dort bekam das Ehepaar zwischen den Jahren 1002 und 1004 ihr einziges Kind.

Johannes starb im Jahre 1007 an der Pest. Im Jahre 1009, unter der Herrschaft von Don Otto Orseolo, gelang es zwei weiteren Kindern des Petro Orseolo, dem Orso, Bischof von Torcello und Felicita, Äbtissin des Klosters des Heiligen Johannes des Evangelisten in Torcello, die heilige Reliquie der Großmärtyrerin in dieses Kloster zu überführen, was noch im 18 Jhdt. von Corner belegt wird. In der Zeit der Katastrophen Napoleons wird die heilige Reliquie in den St. Marco Dom auf der Murano Insel überführt, wo sie bis heute aufbewahrt wird.